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Grand Prix de la Chanson

Ich muss sagen, in diesem Jahr finde ich den Grand Prix etwas angenehmer zu sehen und zu hören. Die Peinlichkeiten und Extremlieder nehmen ab, dafür ist ein deutlicher Zug zur Retro-Discokugel und zum Schmusemist unverkennbar.
Meine Favoriten vor der Abstimmung:
Albanien – junge charismatische Sängerin, melodisch gut gemachtes Lied
Kroatien – sympathischer Street-Tango
Türkei – guter Rocksong aus der Türkei, das ist außergewöhnlich, bestes Lied des Grand Prix
Georgien – interessante Stimme und schönes Lied der Sängerin
Frankreich – bekommt meinen Originalitätspreis. Groovt außerdem irgendwie, hat Ohrwurmqualität mit dem Backgroundchor

Und die Spanier spinnen, die Letten, die Bosnier und die Aserbaidschaner machen sich zum Affen, Israel kriegt den Seifen-Sonderpreis und die Serben das Taschentuch zum Tränentrocknen. Den Sonderpreis für den furchtbarsten Stilmix bekommt Portugal, den für den schlechtesten Sänger Norwegen und den für das Hochhalten guten alten Hardrocks Finnland.

Amen.

[[Das Abstimmungsverhalten und letztlich das Ergebnis ist natürlich erschütternd, das Lied von Russland ist der letzte Schrott, Griechenland und die Ukraine üben sich ebenfalls im Disko-Pop. Die Armenierin hatte zumindest eine interessante Stimme, war mir aber auch zu soft-langweilig]]

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Veröffentlicht in Weblog

9 Kommentare

  1. Ich finde Frankreich auch gut, auch wenn ich solche „Witze“ immer etwas beängstigend empfinde.

    • konnte ich nicht richtig einschätzen, wie „ernst“ das gemeint war, daher landete es bei mir auf dem dünnen „originell“-Stapel.

  2. Ich kann deine wohlwollenden Eingangsworte nicht teilen. Ich befürchte, das war dann wohl der letzte Grand Prix, den ich mir angeschaut habe. Bei all den Hupfdohlen fielen mir plötzlich sehnsüchtig Vicky Leandros und Katja Ebstein ein. Vielleicht bin ich für sowas Modernes(?) schon zu alt. 🙁

    • Klar, INSGESAMT sinds natürlich Hupfdohlen und meine Musik ist es auch nicht, ich habe das mehr aus Amusement angeschaut und versucht, möglichst neutral die musikalische Qualität und die Performance zu beurteilen. Und da gab es in den letzten Jahren schon weitaus Schlimmeres, beispielsweise waren dieses Jahr vollkommen unmusikalische Beiträge (Sänger trifft die Töne nicht etc.) eher die Ausnahme.

  3. meine persönlichen Sieger sind die Kroaten – Frankreich und Portugal fand ich auch recht gut. Aber das Highlight der Sendung war Goran Bregovic mit seiner „WEDDING AND FUNERAL BAND“.

  4. Sag mir nix gegen den Russen!

    Ich find, der hat verdient gewonnen. Paßt schon. Wie auch der Rest vom Voting durchaus plausibel ist.

    Interessant finde ich Deine Favoriten. Frankreich? Georgien??

    Meine Lieblinge waren (in dieser Reihenfolge) Aserbaidschan, die Türkei, Polen, Kroatien, Russland, Serbien, Albanien, Rumänien und die Ukraine. Bzgl. der Türkei muß man sagen: Hut ab, die haben in den letzten Jahren den Dreh raus. Hin und wieder rutscht ihnen zwar noch was wie „Rimi Rimi Ley“ von Gülseren dazwischen (iiiii, war das schlimm), aber Athena 2004 waren genialisch, genauso wie Mor ve Ötesi heuer. Weiter so, Jungs!

  5. Wer hat denn eigentlich gewonnen? (Ich hab’s nicht gesehen…)

    • Google?

      @ossi: Geschmacksache halt. Ich kann mit dem Russen nix anfangen, erst recht nicht, was ich danach an patriotischen Äußerungen hörte, dass sie demnächst mit irgendwelchen Gymnastiktussen und Netrebko aufwarten wollen, empfinde ich als ziemlich grausame Drohung…
      Bei Frankreich und Georgien war die Performance zwar nervig (blind allein gibt eben keine Punkte) aber die Lieder fand ich zumindest aus dem Einerleiwischiwaschi herausfallend.

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