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Der kleine Nick

Schade. Ich hatte es geahnt: dieses wunderbare Buch meiner Kindheit ist eigentlich tabu für eine Verfilmung. Dennoch habe ich mich überreden lassen, ihn anzuschauen (die Alternativen wären auch dieser Tage noch schlimmer gewesen…) und muss leider sagen: es kam schlimmer, als ich dachte. Ich hatte mir ja noch ein bißchen „Emil und die Detektive“-Flair im Kino vorgestellt, aber dieser französische Weichspülerhumor läßt einen sprachlos in den Kinosessel sinken. Jede Pointe, jeder zauberhafte Witz wird an der entscheidenden Stelle zusammengefaltet, von smoothiger Chansonmusik übertüncht und mit einer Grimasse des Hauptdarstellers gekrönt. Na, nicht gelacht? Pech, aber der nächste Witz kommt gleich…MUSIK! Das hat mit dem aparten Buch von Sempé und Goscinny leider gar nichts zu tun. Gerade gelingt es den Regisseuren noch, ein paar wunderbare Kinderdarsteller auszuwählen, was diese allerdings nicht verhindern können, ist das holperige Drehbuch, das sogar mit der „nackten Kanone“ mithalten kann: Die Katze war in der Waschmaschine. Ha, nun ist sie naß. HARHAR.
Da darf man auch ungeniert den letzten Satz des Filmes zitieren: Nicks Berufswunsch: „Ich möchte die Leute zum Lachen bringen“ – Richtig, das haben die Bücher geschafft. Dieser Film schafft es nicht. Trotzdem hier der Trailer, der das beste, den papiernen Sempé-Vorspann leider nicht zeigt:

Rezensionen:
* Welt – „großartiger Film“
* Schnitt.de – „terrible“
* Frankfurter Rundschau – „Der Schein der heilen Welt“

Und anstelle eines Hinweises auf die Filmseite im Netz geht es hier zu
Le Petit Nicolas – viel Spaß!

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Veröffentlicht in Rezensionen

4 Kommentare

  1. Oh, ich habe den kleinen Nick auch geliebt als Kind.
    Meine Oma hatte alle Bücher!
    Menno, da mag ich mir den Film ja wirklich auch nicht ansehen.
    Daß die Franzosen auch schlechte Filme machen können, wußte ich noch nicht… Schade!

  2. HP HP

    Einstieg? Hallo,

    gibt es ein Buch der Nick-Reihe, das man als erstes lesen sollte oder ist die Reihenfolge egal?

    • Die sind (siehe Diogenes Verlag) immer wieder mal neu aufgelegt und zusammengestellt worden. Mein „Anfangsbuch“ hieß schlicht „Der kleine Nick“ und war gebunden, vielleicht mit etwa 20 Geschichten darin. Vielleicht findet man das noch in Bibliotheken. Aber die Reihenfolge ist eigentlich egal, möglicherweise lernt man in den ersten Geschichten die Charaktere ganz gut kennen.

      Und @Chikatze: ich will niemanden beeinflussen, viele finden diesen Film toll und warmherzig. Mich berührt er leider nicht, aber das muss ja nicht bei jedem so sein 😉

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