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Traum CXXIII

Ich bin hinter der Bühne in einem Konzerthaus, das Konzert, an dem ich wohl mitgewirkt habe. Das Konzert ist beendet und es wird aufgeräumt. Auf einem Haufen liegen Notenkisten, Notenständer und auch Michael Sanderlings Cello, das er höchstpersönlich wegräumt. Ich schleppe und schiebe eine Notenkiste in den dafür vorgesehenen Raum über den Gang. Die Kiste kommt in ein Gitterregal, darüber sind Betten, die nun auch hergerichtet werden, wobei man durch Öffnungen in den Gittern Kissen und Decken hineinwirft und dann hineinkrabbelt, um alles zu richten. Auf dem Handy wird mir angezeigt, dass am anderen Ende des Raumes gerade über ein Thema von mir diskutiert wird. Dann bin ich in einem Aufenthaltsraum, offenbar wird gleich für das nächste Konzert geprobt – die Musiker stehen herum, schauen in die Noten, gehen in den Saal.

Wir singen Strawinskys Psalmensinfonie, drei andere Stücke ohne Chor (darunter eines von Hindemith) stehen noch auf dem Programm, und wir sind hocherfreut, dass darin sowohl Anna Prohaska als auch Barbara Hannigan die Solisten sind. Der Dirigent ist nun jemand anderes, ein fein angezogener Mensch mit Seidenhalstuch und Fönfrisur – ich kenne ihn nicht. Mir wird mitgeteilt, ich solle unbedingt darauf achten, bei der hohen Stelle einzusetzen. Um halb beginnt die Probe, ich gehe noch einmal zur Toilette. Beim Zurückkommen stelle ich fest, dass die Musiker bereits drinnen stimmen. Da es noch nicht halb ist, gehe ich nach oben und hole in Ruhe meine Noten – offenbar wohne ich oben. Und ich wähne mich in der Gelassenheit, dass erst die anderen Stücke ohne Chor geprobt werden. Unten wieder angekommen höre ich allerdings die Psalmensinfonie aus dem Saal. Es ist immer noch nicht halb, aber eine Frau vor dem Saal korrigiert mich. Meine Uhr zeigt zwei vor halb. Ich gehe hinein und lande direkt hinter dem Dirigenten, bekomme böse Blicke und sehe den Chor an der anderen Seite des Saales, es ist kein Durchkommen von hier aus. Also wieder raus und über einen anderen Eingang wieder in den Saal, wo ich mich nun in den Chor einsortiere. Strawinskys Musik ist nur in Fetzen präsent, sie könnte auch von Orff sein, spielt aber keine Rolle – Ende an dieser Stelle.

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Veröffentlicht in nuits sans nuit

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