Ich war drin. Ein Türlöwe öffnet und man steht quasi sofort im Kirchenraum. Meine Eindrücke: Ein Raum, riesig, aber mit Grenze, außer nach oben, da ist die Kuppel, wahrhaft mächtig. Merkwürdig wirken die pastellenen Farben, da ist viel gedecktes Orange, pink, gar grün, alles in sehr weicher Tönung. Vielleicht sieht das auch besser aus, wenn die Kirche erstmal ein paar hundert Jahre steht, momentan sieht sie einfach sehr „neu“ aus (und riecht auch so). Grauenhaft ist allerdings die Akustik. Vom Orchester werden im Raum genau die Frequenzen plattgemacht, die eigentlich definieren: „Sie hören ein Orchester“. Es klingt wie „mit Wolldecke“, eine Nivellierung und ein ziemlicher Raumbrei. Das ist schade. Immerhin ist Monteverdi noch einer der Komponisten, die sich dort im Raum entfalten können. Kleingliedrige Barockmusik oder auch vielstimmige Spätromantik wird dort ziemliches Chaos ergeben.
Übrig bleibt ein komisches Gefühl: ich war an einem Ort, an dem ich in den letzten 12 Jahren in Dresden noch nie gewesen bin – weil es ihn nicht gab.
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