explosive Mischung: fehlende Sensibilität trifft Fanatismus. Warum hat eigentlich niemand daran gedacht, dass solche Aktionen Öl ins Feuer bedeuten, wo die östliche Welt sowieso bei westlichen „Fehlentwicklungen“ aufschreit (wer die islamische Welt allerdings in Unruhe versetzt hat, brauche ich nicht zu fragen…). Und der Medienstreit Pressefreiheit contra Kulturrespekt grenzt in manchen Äußerungen an uraltes kolonialistisches Denken. Aber erst wird ja veröffentlicht, nachgedacht später, wenn das Kind in den Brunnen fällt. Oder, wie heute der deutsch-türkische Satiriker Serdar Somuncu in einem Interview sagt: „Die Leute glauben sehr viel, aber wissen sehr wenig. Dafür haben sie zu allem eine Meinung.“ Und zwar hüben wie drüben.
Karikaturenstreit
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Vor allem die radikale Minderheit in der muslimischen Welt scheint so einiges über ihre eigene Kultur vergessen zu haben. Darstellungen Mohammeds waren im Mittelalter nichts Ungewöhnliches. Natürlich handelte es sich dabei um religiöse und nicht satirische Illustrationen, aber von einem grundlegenden Darstellungsverbot zu sprechen ist schlicht falsch und erschafft an den Stellen Dogmen, an denen eigentlich Verständnis und Verstehen-Wollen sein sollten. Nämlich das Verständnis, dass man als radikaler Muslim nicht als einziger im Besitz eines Glaubens ist und dass es unterschiedliche Formen des Glaubens gibt von denen man vielleicht sogar etwas lernen könnte.