Zum Inhalt springen →

Mystik

Manchmal jagt einem das Leben einen Schrecken ein. Wenn Zufälle ineinanderspielen und Themen, mit denen man sich ohnehin innerlich beschäftigt, plötzlich durch nur scheinbar banale Begebenheiten plötzlich explodieren:
Da schreibe ich vor zwei Tagen einen Spruch hier ins Blog, den ich aus einer Unterhaltung aufgeschnappt habe:
A: „Na, wie geht’s?“ –
B: „Danke, ich bin wunschlos unglücklich.“
Eine tatsächlich vorgefundene Stimmung, herbstlich, ehrlich. Soweit, so [gut] poetisch.
Mittlerweile bin ich wieder nach Schwaben gereist, zu meiner Mutter, es ist wiederum eine schwere Zeit, denn sie wird nicht recht gesund. Ihr Lesedrang ist jedoch ungebrochen. So hat sie sich auch während ihrer Reha das einzige Buchantiquariat des Schwarzwaldstädtchens geplündert und sich die interessanten Remittenden zugelegt. Ich sichtete heute abend ihre Errungenschaften im Bücherregal, und was muss ich da sehen: Peter Handke, „Wunschlos unglücklich“. Ich schlug das Buch auf – Handke schreibt über seine Mutter.
Wenn ich das Buch ausgelesen habe, besorge ich mir Handkes Telefonnummer und werde mal ein Wörtchen mit ihm reden. Was fällt dem ein, sich einfach in das Leben fremder Leute einzumischen…

image_pdf

Veröffentlicht in Weblog

3 Kommentare

  1. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie wunschlos unglücklich sein sollten. Wunschlos täte Ihnen doch als Künstler nicht anstehen. Wer sollte Träume haben, wenn nicht SIe?
    Und dieses Blog strahlt – bis auf die Geschichte mit der Steuererklärung – alles andere als Unglücklichsein aus. Ich könnte das Anhören von „mehr Licht“ empfehlen. Oder so, wie es gerade möglich wäre: die Bayreuther-Übertragung im österreichischen Rundfunk (auch web – siehe mein Eintrag:)

    • Da kann ich den Steppenhund beruhigen, das war oben „unglücklich“ dargestellt, ich war nämlich derjenige, der gefragt hat „Wie geht’s“!
      Bayreuth muss ich leider zugunsten der fantastischen Kusej/Janssons-Darstellung der Lady Macbeth in Amsterdam, die es grade auf arte gibt, opfern. Außerdem habe ich mein Thielemann-Soll mit dem berufsmäßigen Anhören einer Promo-CD seines neuen Mozart-Requiems bereits erfüllt. (…wo ist mein Zynismus-Schalter… *such*)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert