(Quelle)
Endlich mal wieder Kino. Ablenkung. Und WAS für ein guter Film! Vier Minuten (Trailer) erzählt von Jenny, die im Gefängnis unter die Fittiche der Klavierlehrerin Traude Krüger kommt. Die Geschichten der beiden Frauen prallen in der Begegnung aufeinander. Die alte, verhärmte und doch zerbrechliche Lehrerin trifft auf die wilde, um ihre Jugend betrogenen Schülerin, in der ein großes musikalisches Talent schlummert. Mag sein, dass der Plot aus anderen Filmen bekannt ist, aber dieser Film ging mir sehr nahe, was der bewundernswerten Leistung der beiden Hauptdarstellerinnen, Hannah Herzsprung und Monica Bleibtreu, sowie einem klugen und stimmigen Drehbuch zu verdanken ist. Absolut packend. Hannah Herzsprung war nach der ausverkauften Vorstellung anwesend und nahm einen langen Applaus entgegen. Schade, dass man durch die mehr auf Set und Proben bezogenen Fragen aus dem Publikum gleich aus der tollen Atmosphäre gerissen wurde, dafür gab es allerdings aus erster Hand Hinweise, wie man gegen eine Wand rennt, ein Casting gewinnt, obwohl man nicht Klavier spielen kann (einfach sagen: „Ich kanns“) und dass die Leistung des Films nicht dahergeflogen kommt, sondern aus harten Proben, insbesondere der Schlussszene, resultierte.
[NB: Kleine Fehler merkt der Musiker natürlich sofort: Von der „Deutschen Oper in Berlin“ zu reden, dann aber im Bild die Stuttgarter Staatsoper außen und das Oldenburger Theater innen zu zeigen, läßt schmunzeln. Ebenso sollte man beachten, dass bei JuMu-Wettbewerben nie außer der Jury das Auditorium leer ist. Und schließlich spielt kein Pianist das Schumann-Konzert in der Kategorie „Klavier solo“ alleine…]
na danke… für diesen kino-tip……
da weiß ich doch glatt, dass ich da mal wieder hin muss……..einen lieben gruß……jetzt mit inet-anscluss 🙂
Ups?! Nojo.
Das Schumann Klavierkonzert „solo“ – wär def. mal was anderes … (bevorzuge hier natürlich die Variante Schumann Cellokonzert „solo“, eh klar;)
Aber neugierig auf diesen Film bin ich nach wie vor. Mal schauen, wann ich wieder ins Kino komme *seufz*
Liebste Grüße nach Dresden,
die (nun endlich auch bei twoday.net bloggende) vic 😉
Superfilm Komischer Frauenknast und das Ärztebashing auch daneben, aber Ansonsten fand ich den Film brilliant, wollte ihn auch schon rezensieren, aber mir fehlt der Atem. Finde, es geht hauptsächlich um die Unmöglichkeit einer Bewältigung des Nationalsozialismus. Sehr genial die Reaktion der übrigens hinreißenden Anna Herzsprung: “Soll ich jetzt heulen oder was?” Jegliches Erzählen nähert sich dem Kitsch an, wird brüchig und erstirbt.
Auch die Kritik an Positivismus und Halbbildung für die der Auswendiglernende Wächter steht, ist adornesk in ihrer Tiefe. Aufklärung bringt eben nichts, wenn sie nicht Erfahrung einbezieht. Wobei die Lehrerin ja selbst in ihrer Abscheu vor Negermusik und Disziplinlosigkeit dem Adorno noch erstaunlich nahesieht.