auf einen vorhergehenden Eintrag:
Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform
italienischen Ursprungs
Sonette find ich sowas von beschissen,
so eng, rigide, irgendwie nicht gut;
es macht mich ehrlich richtig krank zu wissen,
daß wer Sonette schreibt. Daß wer den Mut
hat, heute noch so’n dumpfen Scheiß zu bauen;
allein der Fakt, daß so ein Typ das tut,
kann mir in echt den ganzen Tag versauen.
Ich hab da eine Sperre. Und die Wut
darüber, daß so’n abgefuckter Kacker
mich mittels seiner Wichserein blockiert,
schafft in mir Aggressionen auf den Macker.
Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
Ich tick es echt nicht. Und wills echt nicht wissen:
Ich find Sonette unheimlich beschissen.
Nun ja, vielleicht ist genau das der Grund, dass du davon träumst. *gg*
na, jetzt wohl erst recht…
Das ist ja so nett!
Kritik einer Publikation der „Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform etc.“
Dem Gernhardt-Verehrer, der zu sein ich Dir jetzt mal wohlwollend unterstelle, sei angetragen, den Eintrag zu editieren und durch eine in Zeichensetzung, Versmaß und Wortlaut unverstümmelte Version zu ersetzen, zu finden zum Beispiel hier.
Jaja, das ist kleinliche Beckmesserei, aber das da oben zu lesen, ist wirklich eine Qual… und es ist ja nicht so, daß es nicht auch Gernhardt-Gedichte gäbe, bei denen das Auslassen von Worten fatal wäre:
DREISSIGWORTEGEDICHT
Siebzehn Worte schreibe ich
auf dies leere Blatt,
acht hab‘ ich bereits vertan,
jetzt schon sechzehn, und
es hat alles längst mehr keinen Sinn,
ich schreibe lieber dreißig hin:
dreißig.
Danke, ich hatte schon bei der vorletzten humpelnden Zeile gestutzt. Saubere Quellenforschung ist natürlich Gold wert.