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Oberfläche und Struktur

elole-Klaviertrio präsentiert neue Werke

Wie sieht eigentlich eine Komposition „von innen“ aus? Was alles strömt auf einen Komponisten ein, wenn er ein neues Werk beginnt? Wovon lässt er sich leiten, was verwirft er, wie gestaltet sich Zusammenhang? All diese Fragen könnte man nicht nur für zeitgenössische Musik stellen, sondern mit voller Berechtigung auch für eine Sinfonie von Beethoven oder Brahms. Das Dresdner Klaviertrio „elole“ hat sich der Musik unserer Zeit verschrieben; seit acht Jahren sind Uta-Maria Lempert (Violine), Matthias Lorenz (Cello) und Stefan Eder (Klavier) als festes Ensemble Garanten für spannende Konzertprogramme im Bereich der Avantgarde-Kammermusik. Selbst dieser Genre-Begriff könnte kräftig hinterfragt werden, und genau die offene Haltung des Infragestellens, um am Ende möglicherweise (musikalisch-interpretatorische) Antworten zu finden, zeichnet das Ensemble aus. Selbstverständlich ist die enge Zusammenarbeit mit den aufgeführten Komponisten, viele Uraufführungen wurden dem Trio „auf den Leib“ geschrieben. Nachdem das letzte Projekt mit einem Porträtkonzert von Chris Newman einen Ausflug in die bildende Kunst bot, verspricht das erste Konzert des neuen Jahres unter dem Titel „Struktur und Oberfläche“ möglicherweise erneut bildnerische Aspekte, aber vor allem eine reizvolle Kontrastierung dreier Musiksprachen. Wenn der Zuhörer sich dem Thema Oberfläche oder Struktur nähert, wird durch die konzentrierte Besetzung des Klaviertrios klar, wie facettenreich ein solches Motto die Stücke durchwehen kann, wie sich aber auch gleichzeitig Kompositionsanlässe und -absichten voneinander abgrenzen können. Die Werke des in Berlin lebenden Stefan Streich („Vier Bagatellen“) des Schweizers Jürg Frey („Paysage pour Gustave Roud“ und „Ombre si fragile“) erklingen als Auftragswerk von elole; das gut vierzigminütige Trio aus dem Jahr 1987 von Nikolaus Brass könnte als Zentrum oder Impulsgeber des Konzertes angesehen werden: „Ich empfinde mein Komponieren mehr als ein Aufspüren und Aufdecken als ein Machen und Setzen.“ – Da auch „elole“ langjährige Erfahrung im Aufspüren und Aufdecken aufzuweisen hat, scheint (nicht nur) dieses Stück beim Ensemble bestens aufgehoben.

„Struktur & Oberfläche“
elole – Klaviertrio
2. April, 20.00 Dresden Kulturrathaus
3. April, 20.00 Grimma-Kaditzsch Denkmalschmiede Höfgen
5. April, 18.00 Chemnitz Neue Sächsische Galerie

* Jürg Frey: Paysage pour Gustave Roud
* Jürg Frey: Ombre si fragile
* Stefan Streich: Sechs Bagatellen
* Nikolaus Brass: Trio

http://www.elole.de

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Veröffentlicht in Rezensionen

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