Eine OB in Strapsen, ja, das verbitten sie sich, aber sexistische Werbung made by Stadt Dresden ist derzeit überall zu bewundern:
Dass der Werbeagentur zur Frauenfussball-WM nichts anderes als ein draller Fussball-Bikini einfällt, ist traurig. Die generelle Farbgebung und Symbolgestaltung (bei einigen weiß ich immer noch nicht, was gemeint ist – sollen die Trauben für die Sauferei auf dem Stadtfest oder für Radebeul werben!?) wären noch ein weiteres Thema, ich finde das Plakat äußerst misslungen. Das setzt aber nur eine Tradition fort, und Tradition wird ja in Dresden ernstgenommen…
Nachtrag: Die Stadt Dresden ruft sogar in einem umfassenden und informativen Artikel zur Sensibilisierung gegen sexistische und diskriminierende Werbung auf (siehe hier) – vermutlich hat sie nicht damit gerechnet, dass nun ihre Eigenwerbung betroffen ist…
Nachtrag2, 16.7.: Eine Nachfrage bei der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Dresden wurde zur Abteilung Öffentlichkeitsarbeit weitergeleitet. Die Antwort sei hier wiedergegeben: „das von Ihnen angesprochene Plakat wurde bei einem Studentenwettbewerb der TU Dresden ausgewählt. Der von Stroeer und der Dresden Maketing Gesellschaft ausgelobte Preis war eine Veröffentlichung des Siegerentwurfes auf Großflächenplakaten in Dresden. Bei der künstlerischen Bewertung sollte dieses berücksichtigt werden.“ – Bei der DMG wird man auch auf der Seite fündig. Auf dem Plakat selbst gibt es allerdings keinen derartigen Hinweis. — Die Bewertung fällt nach diesen Recherchen allerdings kaum besser aus, im Gegenteil: welche Jury hat denn dort (mehr oder weniger blind für solche offenkundige Diskriminierung) entschieden? Es ist ja noch fataler, wenn der Marketing-Nachwuchs in solchen fragwürdigen Bemühungen auch noch von den Profis bestätigt wird.
grottig Wer zwingt eine Agentur eigentlichen zu solchen ein Mist – ich bin zu idealistisch zu glauben, dass es Agenturen gibt, die sowas freiwillig fabrizieren
Gut dass… Gut dass du das Plakat aufgreifst. Da brauch ich mich nicht mehr drüber aufzuregen.
Die Trauben und das Herz hab ich nicht begriffen. Und auf den Keil bin ich nicht Stolz, das Geld hätte der Staat besser versenken können.
könnte sein, dass das Herz das hier meint:
aber wie gesagt: K-Ö-N-N-T-E – und da liegt der Hund begraben: das begreift niemand zudem ist es ne heftige Logo-Verunstaltung…
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das von ’ner Agentur kommt. Sieht eher danach aus, als hätte es ein Bekannter der OB gemacht, der an der VHS mal einen Kurs in InDesign besucht hat. Insofern finde ich es gar nicht schlecht: es war wahrscheinlich billig.
Natürlich sieht das Plakat nicht besonders knackig aus, aber irgendwie passt es besser zu Dresden als ein Plakat mit Fotos irgendeiner Stock-Agentur auf denen glückliche Menschen in Aktion zu sehen sind.
meintest Du das hier ? 😉
Ja, zum Beispiel. Ist doch von Plakaten aus Birmingham, Wien oder Großposemuckel nicht mehr zu unterscheiden.
Das Geheimnis der Werber: Victorias Secret Während der letzten vier Wochen (WM) sind mir im Stadtbild so viele grässliche Plakate aufgefallen, die nach der oben genannten Formel entworfen schienen. Ich wollte eigentlich selbst schon zur Kamera greifen und darüber schreiben.
Das hier schlägt aber dem Fass den Boden aus. Ausgerechnet in einer Sportart, die gegen tradierte Klischees ankämpft und anzukämpfen hat, mit Motiven zu arbeiten, die vielleicht auf dem Laufsteg einer Victoria’s-Secret-Modenschau gerade noch so durchgehen, ist dumm? frech? Ich weiß es nicht.
Was mich aber freut: dass es ein Mann ist, der dies ebenso bescheuert findet, wie ich.
PS Die Formel lautet natürlich Fußball+Werbung=Sexismus
Kopfschüttel. … und zumal die Landeshauptstadt erst im März 2010 einen entsprechenden Ausstellungskatalog mit Negativbeispielen heraus gebracht hat … http://www.dresden.de/media/pdf/gleichstellung/Ausstellungskatalog.pdf
danke da habe ich gleich mal nachgefragt…
Und? Kam auf die Anfrage eine Reaktion?
bin noch dran – heute ist übrigens ein großer Artikel über das Plakat in der DNN zu lesen. Den Bikini fanden nach Umfragen die meisten „am auffälligsten“…