Nur der Vollständigkeit halber, weil ich mich viel zu spät diesem Film widme: Es ist ein guter Film. Da kann John Neumeier wettern wie er will, seine Argumente ziehen nicht, weil er einen anderen Film sehen wollte. Und mit so einer Erwartung geht Kino eben gründlich schief. Ich habe auch etwa zwei Drittel des Filmes gebraucht,um „reinzukommen“, aber genau diesen Umstand scheint Aronofsky zu kennen. Entkommen zwecklos. Und genau an dieser Schwelle beginnt der Regisseur einen Taumel von Bildern und Emotionen, die bis zum Schluss anhalten. Wie Neumeier dann noch von Klischees brabbeln kann, ist mir unverständlich, vielleicht hat er die letzten zwanzig Minuten des Films an der Bar verbracht.
Ich verzichte auf weitere Details heute, erkläre, dass ich einen sehr guten, wenn nicht großartigen Film gesehen habe und schiebe Zückerchen nach:
Black Swan
Veröffentlicht in Rezensionen
Kennen Sie denn die anderen Filme von Arnofsky, werter Herr mehrlicht? Die kann ich auch nur empfehlen, jedenfalls die meisten.
Wenn man nämlich mal den Blick von der Geschichte abwendet und sich auf das wirklich Filmische konzentriert, hat Herr Aronofsky es ziemlich drauf (auch wenn er das in „The Wrestler“ nicht so bewiesen hat). Und das genau gefällt mir in „Black Swan“ und ist genau das, was von angeblichen Klischees wegleitet zu dem, was andere Meisterwerk nennen. Es ist nicht immer nur die Geschichte, die einen Film richtig gut werden lässt, oder?
Danke, Du hast nochmal genau beschrieben, was ich meinte. Interessant fand ich, dass man dafür erst einmal „bereit“ sein muss. Das hat bei mir ein bißchen gedauert während des Films, da ich mich zu sehr auf einige hübsch arrangierte Klischeefallen eingeschossen hatte – die Mutter, das beliebte Hochschlafen, das Kratzen usw. – letztlich aber sehr schöne Manöver, mit denen der Regisseur einen langsam in den Sog hineingleiten läßt. Und ja: das Filmische ist meisterhaft. Und zwar vor allem in dem, was ich bei vielen anderen völlig vermisse: in einem absolut (für mich) stimmigen Timing. Klein- und Großform sind perfekt ineinandergefügt. Das war aber auch schon bei Requiem for a Dream so. Bevor ich aber noch mehr schreibe, guck ich „Black Swan“ aber lieber nochmal. Denn bei solchen Filmen ist das „2. Mal“ dann auch nochmal ein besonderes Erlebnis…
viele Grüße!
Ich fand den Film auch super, allerdings hatte ich irgendwie gar keine Probleme, hineinzukommen. Kann aber auch daran liegen, dass ich gar keine Ahnung von Filmen habe und daher auch keinerlei Erwartungen hatte.
Was mich jedoch gestört hat war diese Sache mit den Federn und der „Gänsehaut“. Das fand‘ ich etwas… naja, übertrieben.