Vermutlich ist es unklug, am Ende der eigenen Ferien und kurz nach der Rückkehr einer – im Mikrokosmos… – ebenfalls eindrücklichen Welt-Erfahrung // wenn man die Steiermark einmal als solche bezeichnet // sich einen solchen Film anzuschauen. Am besten nimmt man sich für die Zeit nach dem Kinobesuch (+/- drei Jahre) etwas vor, ansonsten droht höchste Fernwehgefahr, nein Fernlustgefahr. Ferne? Was das ist, lernt man in diesem Film ebenfalls neu wahrzunehmen. Fernab (sic!) von allen supertollen Reisefilmevents, die vor allem von Reiseausrüstern und Läden immer wieder gepusht werden und deren Höhepunkte sich eher in einer möglichst Staunen hervorrufen sollenden, zumeist monumental -tümelnden Landschaftsfilmästhetik zusammenfassen läßt, war dieser Film vor allem deswegen beeindruckend, weil die beiden Protagonisten selbst entschieden haben, was sie auf das Zelluloid bannen und was nicht. „Weit“ von Gwendolin Weisser und Patrick Allgeier ist nicht nur das atemberaubende Protokoll einer dreijährigen Weltreise, sondern vor allem ein Statement, das in das auf den ersten Blick einfache Reisemotto „Fantasie durch Erfahrung ersetzen“ mündet. Auf den zweiten Blick sind da Visaschwierigkeiten, Unbill von Wetter, Straßenverhältnissen, unglaublichen Fahrzeugen (sie fahren dennoch…), Gedanken über Vertrauen, Ankommen, Unterwegssein, Nähe, Ferne und Weite. Und sehr viel Menschlichkeit, Freundlichkeit, Gastfreundschaft und leises wie lautes Nachdenken über das Leben. Und das alles auf unserem Planeten, irgendwie doch zu einem wunderbaren Ganzen zusammengefügt in 128 Minuten. Und ganz neben bei endet der zweisame Film dann auch noch zu dritt…
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Foto: PR Patrick und Gwen
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