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ein paar zeilen

…denn ich bin zurück in Dresden. Momentan einfach nur erschöpft, denn nach sechs Matthäuspassionen in fünf Städten in 8 Tagen mit drei Flügen und etlichen Bus- und Bahnfahrten ist der Akku einfach runter. Trotzdem war es eine Reise voller intensiver Erfahrungen, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Musikalisch blieben für mich – vorsichtig formuliert – Wünsche offen, doch das Eindringen in das Werk konnte dennoch nicht intensiver sein, wenn man sechs Mal dreieinhalb Stunden auf der Bühne das Geschehen nicht nur verfolgt, sondern auch aktiv teilnimmt. In vielen Gesprächen bemerkte ich, welcher Kosmos sich in dem Bach-Werk auftut, wieviel Übersehenes, Überhörtes auch noch in der sechsten Aufführung transparent wird und einen unweigerlich zur Feststellung der eigenen Position zwingt. Dazu kam nach der letzten Aufführung in der Kölner Philharmonie der Besuch der Osternacht im Kölner Dom. Kritischer Geist, der ich bin, evangelisch dazu, war ich dennoch nur kurz skeptisch, denn die auch in der Musik mir eigene Offenheit gegenüber aufrichtiger Aussage ließ diesen Gottesdienst zu einem beeindruckenden Ereignis werden, ohne dass ich an dieser Stelle tiefer einsteigen möchte. Vielleicht ist die (immer-wieder-)Entdeckung der Aufrichtigkeit die schönste Erfahrung dieser Woche, dies gilt für die Musik, für den Glauben, für den Umgang mit Menschen, die wir lieben und schätzen. Damit ist ein geschärftes Bewusstsein für den eigenen, kleinen Mikrokosmos geschaffen, dies wäre die ganz persönliche Osterbotschaft an mich selbst. Merkwürdig ist der Bezug zum eigenen Werk, das noch die Fragen stellt; die Antworten liefert das Leben schneller als ich gucken kann. Und die Woche zerrinnt zu einer glücklichen Ewigkeit.

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Veröffentlicht in Weblog

5 Kommentare

  1. Ein paar sehr schöne, aufrichtige Zeilen. Frohe Ostern noch weiterhin!

  2. Ihr wart in der köllner Philharmonie? Menno!!! 🙁 Wieso sachste denn nicht Bescheid!??? Ich wäre vorbeigekommen.

    • das hatte ich doch extra hier angekündigt. Wir waren auch im Zeughaus im Neuss, bißchen eng dort 😉 – allerdings wäre es musikalisch wirklich eine Enttäuschung gewesen, wobei insbesondere die Holzbläser des Kölner Kammerorchesters gute Arbeit geleistet haben! Klappt sicher mal irgendwann@besuchen 🙂

    • Och menno! Das hab ich dann irgendwie verpeilt. Hätte ich sonst sicher einen Kommentar hinterlassen. Shit.
      Nächstes Mal!!!!!! Unbedingt!

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