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Aus der Serie:

„posthum beabsichtigte, dennoch virtuelle Kompositionsvorhaben von Gustav Mahler“ heute dessen 11. Sinfonie – Ob er das Gedicht wohl gekannt hat? Allerdings kann ich mir ebensogut einen frühen Schönberg dazu vorstellen, sicherlich, weil der Text auch nicht weit entfernt ist von der Glut des Fin-de-Siècle:

Ich küsse die Luft,
Ich umarme die Wärme der Nächte.
Mir ist, es müsse von meinem Harme, meinem Sehnen
Aus der Leere dein Auge aufsprießen,
Zu mir fließen dein blauender Blick.
Sonne brütet,
Sommergras glüht,
Vom roten Mohn sprüht brünstiger Schein.
Ich strecke die Arme,
Erbarme dich, Licht,
Mich küssen hungrige Nächte.

Max Dauthendey
(1867-1918)

via Lyrikmail

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