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Echo Klassik

Schon interessant, wer beim Echo Klassik-Preis 2006 abgeräumt hat. Bei einigen Gewinnern war es völlig klar und verdient. Auffällig ist, dass wieder einmal viele ohnehin werbemäßig unterstützte Produktionen der großen Firmen dabei sind, was unterstreicht, dass der Echo unter den Klassikauszeichnungen ein Preis ist, der weniger die Qualität oder Einzigartigkeit einer Aufnahme beurteilt, sondern eher die Publikumswirksamkeit bzw. den Abverkauf (was bei Jonathan Lemalu, der bei uns eher Staub ansetzt, allerdings nicht gilt). Schmunzeln läßt mich die Auszeichnung in der Kategorie „Orchester des Jahres/Neue Musik“: Mendelssohn ist ja geradezu avantgardistisch… – Ebenso bedrückend ist, dass die meisten Neue-Musik-Wertungen kaum über Janacek und Schostakowitsch hinausreichen. Ignoranz? Zeitgenössisches endgültig auf dem Abstellgleis der öffentlichen Wahrnehmung? Selbst im Crossover-Bereich findet man keine zeitgenössischen Komponisten, stattdessen Melange-Auszeichnungen für Sarband und die Klazz-Brothers. Wirklich gefreut hat mich lediglich die Würdigung eines meiner Lieblingskomponisten, der innerhalb einer hervorragenden Hänssler-Edition nun hoffentlich auch mehr Aufmerksamkeit erhält – Charles Koechlin. Die CD mit den Orchester-Vokalwerken ist wirklich spitze:

In der Reihe ist übrigens gerade die nächste CD mit Koechlins „Chansons Bretonnes“ für Cello und Klavier erschienen, gespielt von Peter Bruns und Roglit Ishay.

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8 Kommentare

    • …wahrscheinlich wegen der „Chants de Nectaire“ vor allem, deren komplette Partitur ich gerade bei ebay verpasst habe *narf*

    • Oh!? Nein, ich glaube, die kenne ich nicht. Habe mal das Trio für Flöte, Saxofon und Klavier gespielt. Und mag die anderen Kammermusiksachen, die ich bis jetzt gehört habe. Gibt auch welche für Flöte, Gesang und Klavier. Ist das eins davon?

    • nein, das ist ein ziemlich großer Zyklus (3 Bände) mit 96 Stücken für Flöte solo, inspiriert durch einen Roman von Anatole France, guck mal hier oder hier. Nicht entgehen solltest Du Dir aber die Orchesterwerke, vor allem den Zyklus über das Dschungelbuch, außerdem die Klavierzyklen „Les heures Persanes“ und „Paysages et Marines“, das ist fantastische Musik.

    • Uff!!!! WOW! Danke für die Tipps! 🙂 Hast Du vielleicht Tipps für gute Aufnahmen davon?

      Edit: Und die Noten von dem Zyklus muß ich mir natürlich irgendwie besorgen!!! Ganz klar! Wie kann das sein, daß ich das Stück noch nicht kannte!?? Wahnsinn!

    • Es gibt eine editorisch wertvolle, neu erschienene Gesamtaufnahme des Zyklus von Pierre-Yves Artaud, der auch die Noten herausgegeben hat. Wenn Du bei amazon Koechlin+nectaire eingibst, hast Du auch noch ältere CDs, aber meist nicht ganz einfach zu bekommen. Mit den Noten scheint es schwieriger zu sein, die hab ich per Netz nur bei C-majeur.com gefunden, ein holländischer Händler. Aber ob der was taugt, weiß ja sicher jemand in Deiner Nähe 😉

    • Ja, genau, Artaud hatte ich bei Amazon auch gesehen. Steht schon auf meinem Wunschzettel. Danke für die Tipps!

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