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Welterbe futsch, GMD auch futsch.

Das sind zwei Bomben am Donnerstagabend. Die eine war vorhersehbar und folgerichtig: Das UNESCO-Welterbe Dresdner Elbtal ist Vergangenheit. Ziemliches Geblubber vernimmt man noch heute abend aus der Pressestelle der Stadt, auszuwringen und zu entsorgen wie einen nassen Schwamm: „Dresden hatte sich voller Stolz auf die einzigartige Kulturlandschaft um den Titel beworben und die Stadt hat ihn auch voller Stolz getragen – unabhängig, ob man für oder gegen die Brücke gewesen ist. Die Verwaltung und die Stadtpolitik werden weiter das Dresdner Elbtal schützen und gemeinsam mit der Bürgerschaft aktiv bewahren, wie sie es auch in der Vergangenheit erfolgreich getan hat.“
Bewahren? Jo, dann baut man noch 5 Brücken, jetzt hindert euch ja keiner mehr an dem Wahnsinn… Für den dafür nötigen Beton kann man ja ein Dutzend Hotels einreißen, die man jetzt schon kaum mehr braucht. Denn auch ein Konzertsaal, der wohl Touristen anziehen würde, bleibt ja wohl Utopie. Dresden ist mit solchen Blamagen auf dem besten Weg in die Isolation. Wie war das noch: ARD = „A-ußer R-aum D-resden“.

Die andere ist allerdings eine wirkliche Bombe: Fabio Luisi wirft hin (auch hier) – ein unsäglicher Artikel in der Bild-Regionalausgabe war dieser Entscheidung, die Luisi in einem Brief dem Orchester mitgeteilt hat, vorausgegangen.

Bittere Zeiten für die Stadt.

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Veröffentlicht in Weblog

4 Kommentare

  1. Beide Meldungen sind bitter. Möglicherweise haben die Dresdner gedacht, dass die das mit dem Weltkulturerbe nicht so ernst nehmen. Als Österreicher bin ich froh, weil dadurch die Semmeringbahn etwas geschützter erscheint, wo man auch bauen will. (Wobei ich dem Basistunnel gar nicht so ablehne, wie das politische Getue rund herum.)
    Das Luisi das Handtuch wirft, mag voreilig erscheinen, wenn es nur um den Bild-Artikel geht. Aber vermutlich ging da schon einiges voraus. Ich weiß nur von einigen Wiener Symphonikern, dass sie Fabio sehr mögen und froh sind, dass er frischen Wind hineingebracht hat und die Leute mehr gefordert hat.
    Ich halte Luisi für einen ausgezeichneten Dirigenten. Mehr kann man dazu nicht sagen außer vielleicht: es menschelt.

    • Er gibt persönliche und familiäre Gründe an. Bei allem Gerede: DAS ist zu respektieren.

  2. Warum? Man hat ihm das Leben schwer gemacht. Politiker, Intendanten, arrogante Orchestermusiker. Er hat recht. Nur weg!

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