Wer in meinem Blog flirrende Bannerwerbung oder bezahlten Content unterbringen will, darf gerne eine ausführliche Antwort von mir empfangen. Menschen, die sich für meine Arbeit interessieren, sind mir schließlich wichtig. Vielleicht sitzt mir aber auch gerade ein Bot gegenüber. Auch diese Geschöpfe verdienen Respekt in der Kommunikation. Also:
Sehr geehrter Herr _________,
ich duze Sie im Gegensatz zu Ihnen nicht, da wir bislang weder mehrere Bier miteinander gekippt haben (was nicht zwingend ein Duzen nach sich ziehen muss, aber kann), noch Geschäftspartner in einem Bereich sind, indem das Duzen völlig normal ist und daher auch von mir akzeptiert werden könnte, käme eine Partnerschaft zustande. Aber soweit sind wir eben noch nicht. Da Sie aber mit Ihren Mails nicht lockerlassen, sende ich Ihnen gerne einige Zeilen dazu. Sie werden sicher gesehen haben, dass es auf meinem Blog keine Werbung gibt und seit nunmehr 13 Jahren nicht gab. Ich frage mich daher, wie Sie darauf kommen, dass ausgerechnet ich einer Videowerbung zustimmen könnte. Ich stelle die Frage nach Effekt und Sinn solchen Tuns auf diesem Blog und beantworte Sie auch gleich selbst: ich habe bei meinem bestbesuchtesten Beitrag 132 Besucher. Wie wollen Sie Ihren Werbepartnern diese unglaubliche Masse an Menschen, die vermutlich in Ihr schniekes Berliner Büro allesamt hineinpassen, würde man die Lungerkissen und Tischtennisplatten entfernen, schmackhaft machen? Der Effekt, den Videowerbung auf meinem Blog haben würde, wäre – und das garantiere ich gerne -, dass die wenigen Besucher, die sehr interessiert mein Blog lesen, nun auch noch wegbleiben, und zwar ohne dass diese jemals auf eines von Ihren Bannern geklickt haben. Falls doch, sollte man einen akustischen Hinweis einbauen, um wenigstens die Einzigartigkeit dieses Ereignisses gebührend feiern zu können. Mit Werbebannern auf meinem Blog fügen Sie also nicht nur Ihnen und Ihren Partnern, sondern mir auch einen Schaden zu, was eigentlich nicht Ihre Absicht sein kann, wollten Sie Ihrer Firma Umsatz generieren – was allerdings durch die letzten beiden Mails an mich schon als gescheitert angesehen werden muss. Meine Leser schätzen meine journalistische Arbeit, möglicherweise soll ich aber zukünftig besser über Kaffeekapseln (die ich ohnehin nicht nutze, was Leser meines Blogs, die ich größtenteils auch noch persönlich kenne, auch wissen, sie also auch vertreibt, weil sie keine Lügen auf meinem Blog lesen wollen) Content verbreiten, deren Hersteller Sie sehr unauffällig (mein Blog ist ja von oben bis unten voll mit Werbung, gell?, siehe oben) drei Artikel weiter mit einem Videobanner bewerben…? Am Ende wüßte ich dann noch gerne, mit wievielen Cent (ich schätze nicht, dass es überhaupt in Euro ausdrückbar ist) Verdienst Sie für mich gerechnet haben, als Sie mein Blog entdeckt haben. Vielleicht überlege ich es mir dann nochmal.
freundliche Grüße,
wort! – danke für den text! (darf ich den mal bei mir erwähnen wenn es passt?)
na klar!