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Lieber Herr Lang Lang,

was Sie da am 6.6. im Olympiastadion in München beim Konzert „3 Orchester“ zeigten und ich gerade in der Aufzeichnung der ARD verfolge, hat so gar nichts mit dem kultivierten Spiel zu tun, an welches ich mich bei dem Gastspiel in der Semperoper im letzten Jahr (Chopin-Konzert) erinnere. Leider hat es auch mit Liszt nichts zu tun. Die Frisur sitzt, die Noten kommen allerdings wie rückwärts aus einem Müllschlucker geschleudert, gestaltet ist da nichts. Was soll diese Sensationsheischerei, die nur noch musikalische Trümmer hinterläßt? Das haben Sie doch nicht nötig? Auch die Rhapsody in Blue scheint eher Pianisten zu „irgendwas“ zu animieren, was irgendwie groovig ist. Der Notentext spielt bei Ihnen wohl keine Rolle mehr (Über Gershwins kompositorische Genauigkeit mag man sich an anderer Stelle streiten). Sobald es kompliziert wird, werfen Sie, verehrter Pianist, linke und rechte Hand in eine alles zermalmende Salatschleuder und den Rhythmus darf die Putzfrau hinterher zusammenkehren.
Was für eine Enttäuschung.

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Veröffentlicht in hörendenkenschreiben

6 Kommentare

  1. ist das nicht ein pianist?? ich kenn mich zwar nicht so gut aus, aber ich hab mir eingebildet, dass der mal mit den wiener symphonikern hier in wien gespielt hat.

  2. longlong longlong

    genau Ich kann mich da nur anschließen. Habe allerdings vor kurzem eine Übertragung mit dem c-moll Konzert von Mozart gehört, das war fantastisch.
    Dieses Konzert war allerdings auch nicht mehr als ein „Riesen-Event“, auf welches man besser verzichtet hätte.
    Hätte auch nie geglaubt, daß ich Herr Thielemann mal erlebe wie er die Meistersinger Ouvertüre dirigiert und danach „We are the Champions“…:-)

    • höö? höö?

      motzt nicht ich weiss nicht was ihr zu meckern habt! Ich meine, wenn man sich andere Aufnahmen anhört, sind diese nicht viel anders!
      Es ist auch keine Lösung, wenn man die ganze Zeit nur klassische Musik wie Liszt, Chopin, Rachmaninov etc. spielt.
      So schlecht war er jetzt wirklich nicht.
      Mir gefiel es jedenfalls!

  3. Ich schaltete gerade dahin, als Lang Lang auf die Bühne kam und dachte noch „seltsame Frisur“, als es losging und ich meinen Ohren noch weniger traute, als meinen Augen.
    Ich muss gestehen, ich fand es auch grässlich, aber die amüsierten Gesichter im Publikum fand ich interessant.
    Da kam mir dann wieder der altbekannte Gedanke „The show must go on“.

    • @anatomia: der ist es.
      Frag mich nur wie man 28000 Leute für so ein Konzert begeistern konnte, ganz abgesehen von der Programmauswahl, die nur auf Pomp setzte. Aber das kommt wohl heraus, wenn man WM und klassische Musik in einen Topf wirft. Über das Konzert selbst (im TV kamen ja nur Ausschnitte) ließe sich noch ein extra Artikel verfassen, aber das haben ja schon andere getan.

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