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Gymnasium streicht Harry Potter vom Lehrplan

„Der Zauberlehrling als Gefahr für die religiöse Erziehung?

Um eine Verletzung religiöser Gefühle zu vermeiden, wird ein Harry-Potter-Roman an einem Chemnitzer Gymnasium nicht mehr im Unterricht behandelt. Zwei Elternpaare hätten darauf hingewiesen, dass die Darstellung von Geistern im Widerspruch zur religiösen Erziehung ihrer Kinder stehe, so der Leiter des Johannes-Kepler-Gymnasiums, Stephan Lamm. Um ihre Kinder nicht diesen zwei Welten auszusetzen, baten die Eltern darum, Harry Potter als Unterrichtsstoff zu streichen. Daraufhin habe die Fachlehrerin entschieden, stattdessen das Buch „Rennschwein Rudi Rüssel“ im Unterricht zu behandeln.“ (Quelle: tagesschau.de)

…ich erinnere mich, dass in unserem Gymnasium Schiller und Lessing gelesen wurde. Da ist wohl meine Erziehung misslungen. Mist.

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7 Kommentare

  1. Rückblickend auf meine höchstwahrscheinlich ebenfalls hochgradig mißlungene Erziehung (bei mir las man u.a. Goethe, Horvath und Borchert) kann ich nur sagen, dass es in der Tat ein pädagogisches Verbrechen darstellt, Kinder mit solchen unzumutbaren und angsteinflößenden Texten in die grausame Welt der Potterbegeisterten Erwachsenen hinauszuschicken. Wie gut, dass die Eltern bezüglich der literarischen Klassikauswahl in der Schule da ein Wörtchen mitzureden haben!
    Eine neue Elite muss ja bekanntlich her, die sich neben Bits & Bytes auch in der religösen kulturellen Welt auszukennen haben – was also eignet sich da besser als grundvorbereitende Lektüre als das Rennschwein Rudi Rüssel?
    Ich bin daher zuversichtlich, dass mit solchen entschiedenen Maßnahmen der erwartete Ruck durch unsere deutschen Lande gehen wird. Es gilt, die bösen Geister auszumerzen. Gnadenlos – überall!
    Eltern, bleibt wachsam!

    🙁

  2. Einfach unglaublich, wie sehr Kirche und Religion wieder auf dem Vormarsch sind.
    Ich krieg Angst!

    • @vicell: vielleicht sollte man die Richtlinien für die Schulen überarbeiten und zumindest Herrn Rüssel noch ein paar ähnlich hetzende Gestalten zur Seite stellen, etwa „Lola rennt“, „Chicken Run“ oder auch „Wer rennt, wenn’s brennt“ (OHNE Text, anspruchsvoll). Den kleinen Muck würd ich dann eher den Universitäten vorbehalten, das verstehen kleine Schw…äh Schüler noch nicht.

      @Don: ist Rudi Rüssel eigentlich Agnostiker?

  3. Genau das habe ich mich auch gefragt. Wobei bei mir nicht nur Schiller und Lessing, sondern auch sowjetische Literatur und Marx/Engels gelesen wurde.

  4. 51% Hausmeister bestimmen das Gehalt von 49% Universitätsprofessoren. hääte ein guter Freund von mir geschmunzelt.

    Ich bin ja schon der Meinung, dass man statt Harry Potter eher Michael Ende lesen sollte, aber diese Eltern, die sich da quergelegt haben, sollten nachweisen können, dass ihre Kinder auch nicht fernsehen und keine Serien wie „charmed“, „Akte-X“, „Stargate“ etc. sehen können. Denn sonst wird die ganze religiöse Behütung nichts nützen.
    Hätte es nicht die Lösung gegeben, die Kinder vom Deutsch-Unterricht zu befreien (Oder Englisch-Unterricht falls Originalfassung) und den Stoff für die anderen Kinder zu belassen.
    Irgendwie herrscht da ein eigenartiges Minoritätenrecht.

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