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Neue CD-Empfehlungen

Meine „HÖREN“-Liste in der Sidebar füllt sich allmählich, ich habe nur noch keine Zeit gefunden, die CDs im einzelnen zu rezensieren. Daher heute zumindest ein paar kurze Sätze dazu: Empfehlenswert sind alle vier aus unterschiedlichen Gründen. Die neue Aufnahme von Yundi Li erscheint übrigens erst am 11.4., ist aber ein absolutes „Must Have“ für Klassikfreunde, die mal wieder Klavier mit einem charaktervorllen Geist und richtigen Noten hören wollen anstelle mit Sportgehabe und Überheblichkeit. Prokofievs Konzerte Nr. 1 und 3 werden ja auch gerne heruntergenudelt und finden sich im Repertoire vieler Pianisten. Wer 2 öffentlich spielt und auch aufnimmt, stellt sich einer kraftstrotzenden, hochvirtuosen Partitur, die aus einer anderen Prokofiev-„Liga“ zu stammen scheint. Yundi Li stellt sich dieser Aufgabe mit einer Deutlichkeit in Tempo und Anschlag, die zwar fast „zu schön“ für das Stück ist, aber rundweg überzeugt, weil er die Ruhe in den Koloraturen vom 1. bis zum 4. Satz auch durchhält. Das hat Konzept und wirkt intelligent. Und obendrein auch noch live…
Hilary Hahns CD ist für mich bereits „Platte des Jahres“. Das allein schon wegen ihres Mutes, sich dem Schönberg-Konzert zu nähern, wo doch es doch seit Tibor Varga nicht wirklich eine Aufnahme gab, die auch nur einigermaßen den Ideen Schönbergs näherkam. Hilary packt das Unmögliche: das Konzert gut zu spielen und auch noch eine profilierte, ganz eigene und sinnige Interpretation hinzulegen. Genial. Achja, und hat man Sibelius (welche waghalsige Koppelung!) jemals romantischer, ehrlicher gehört? Es ist glaube ich die erste Aufnahme eines spätromantischen Werkes (von Günter Wands Bruckner-Aufnahmen abgesehen), in welchem ich den Begriff „Pathos“ richtig angewendet finde, ohne falsche Klischees, dafür aber mit überströmendem Herzen.
Uff. Zu Janowski und Pepping später mehr. Aber ebenfalls HÖREN!

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Veröffentlicht in hörendenkenschreiben

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