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Plastic Planet

Mal zur Abwechslung eine Doku-Kurz-Rezension. Der im Zusammenhang mit diesem Film bereits gelesene Vergleich mit Michael Moore hinkt arg, denn Walter Boote ist nicht nur Österreicher, er hat auch einen erfrischend anderen Themenzugang und filmische Realisation. Plastic Planet ist eine Expedition in die Welt der Kunststoffe, die dem Kinogänger zunächst einmal eindrucksvoll die heutige Plastikwelt, in der wir Leben, recht erschütternd vors Auge führt: da räumen x-beliebige Familien ihr ganzes Plastikinterieur aus dem Haus in den Vorgarten, und die Erkenntnis, dass sich in der Sahara mindestens ebensoviel Plastikmüll wie in den Ozeanen befindet, erschreckt ebenso wie die Kaltschnäuzigkeit der Chinesen, die auf geldstarke Kunden hoffend, den Doku-Regisseur ahnungslos durch eine Kunststofffabrik-Hölle führen. Die bittere Erkenntnis nach dem Film: Vegetarier werden mag noch realisierbar sein, aber gegen die ca. 200jährigen Verwesungsprozesse des Plastikmülls, der auf dem ganzen Erdball verteilt ist, sind wir reichlich machtlos. Und das Beste: keiner weiß, was wirklich drin ist. Und bist die Schädigung eines bestimmten Inhaltsstoffes im Gummikrokodil zu 100% erforscht ist, haben wir alle schon das Zeitliche gesegnet. Unbedingt ansehen, auch die umfangreiche Homepage mit viel Aufklärungsmaterial, auch für Schulen.


(c) Thomas Kirschner

weitere Rezensionen:
* ZEIT
* Interview mit Boote in der Süddeutschen

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Veröffentlicht in Rezensionen

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