hat ne neue Platte. Ich habe sie ja vergöttert für ihre Schönberg-Aufnahme, auch der Sibelius auf der selben CD ist wunderbar. Frühere CDs mit Spohr und Brahms sind ebenfalls hörenswert. In der letzten Zeit hat meine Begeisterung aber eher abgenommen. Die jüngste Aufnahme mit Bach-Arien zusammen mit Matthias Goerne und Christine Schäfer hat mich eher erschrocken angesichts eines reichlich antiquierten und undifferenzierten Stiles, mit dem sich Hahn den Bach-Stücken nähert. Nun frohlocken wir, denn eine neue CD erscheint just, diesmal mit dem Tschaikowsky-Konzert und einer Weltpremiere von Jennifer Higdon. Aber ach, die amerikanische Komponistin enttäuscht schon im Trailer mit einer derart flachen Musiksprache, dass man weit hinter Prokofieff und Milhaud greifen muss, um ähnliche forgotten pieces zu finden – dumm nur: das ist „Neue Musik“, angeblich. Da ich die ganze CD noch nicht gehört habe, schweige ich zu den kurzen Tschaikowsky-Ausschnitten…noch.
Hilary Hahn
Veröffentlicht in Rezensionen
Ich durfte die CD bereits anhören. Was das Higson-Concerto betrifft, gebe ich Ihnen völlig recht. Was soll man machen, (nicht nur) heutzutage darf sämtliche Geräuschkulisse als Musik verkauft werden. Fräulein Hahn kann man m. E. keinen Vorwurf machen. Zudem ist ihr Tchaikovsky durchaus gelungen, mir ist keine weitere junge Einspielung ähnlicher Qualität bekannt. Im Vergleich mit meiner Lieblingseinspielung von Oistrakh ist sie weniger gefühlsbetont, aber klanglich brillanter und gleichzeitig näher an der Partitur.
Ich sehe Hilary Hahn als perfekteste Violinistin unserer Zeit, selbst ausgesprochene Glanzlichter wie die gerne zu solchen Vergleichen herangezogene Julia Fischer – die ich sehr bewundere – verblassen doch im direkten Vergleich bis zur Nichtigkeit.
Nur schade, dass ich Fräulein Hahn nicht eine Lieblingsliste voller (klassischer!) Konzerte reichen kann, deren Einspielung ich mir von ihr wünsche.
(Bitte entschuldigen Sie mein eventuell hier und da fehlerhaftes Deusch. Ich lerne noch.)
Nette Grüße
Easynini
Ich bin auch gespannt auf den Tschaikowsky. Bis jetzt habe ich da keine Lieblingsaufnahme. Aber ich muss widersprechen: es gibt doch schon einige sehr gute jüngere Geiger. Janine Jansen gehört für mich unbedingt dazu, Patricia Kopatchinskaya, Carolin Widmann, Arabella Steinbacher…um bei den Damen zu bleiben.