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Akustische Filme

Studio für Elektronische Musik der Hochschule präsentiert sich im Konzert

Kleine und feine Konzerte mit Studierenden der Hochschule für Musik kann man fast täglich und zumeist kostenlos im Konzertsaal in der Schützengasse erleben. Am Donnerstag stellten sich Kompositionsstudenten mit elektronischen Arbeiten vor, seit Jahren besitzt die Dresdner Hochschule ein hervorragend ausgestattetes Studio für Elektronische Musik (Leitung Prof. Franz Martin Olbrisch), das in das Studium der Kompositionsstudenten integriert ist und vielfältige Möglichkeiten bietet.

Hinzu kommt der Konzertsaal als hervorragender Präsentationsort mit ebenso professionellem Equipment. Hier sollte die Hochschule aber baldmöglichst auch Schritte gehen, um interessiertes Publikum und Partner jenseits der Hochschule zu gewinnen, schließlich hat die Kombination aus erstklassigem Saal und auch die hohe Qualität der Kompositionen beste Voraussetzungen, um etwa ein wichtiger Aufführungsort für Klangkunstexperimente zu sein, die z. B. auch mit bildender und performender Kunst Verbindungen eingehen könnten.

Natürlich lassen sich im laufenden Studium eher kleine Projekte realisieren und man merkte den Stücken an, dass sich deren Urheber gerade mit dezidierten musikalischen Aspekten und Ästhetiken auseinandersetzten. So beleuchtete Johannes Voits „inTERjection“ einen Zustand der vokalen Artikulation, die genau auf der Schwelle zur Sinngebung steht: Silben und Äußerungen fügten sich zu Situationen, ordnend von der Elektronik unterstützt. Hans Martin Baumgärtel ging da mit noch wissenschaftlicherem Eifer heran und reduzierte Laute auf Phoneme und Geräuschmaterial einer E-Gitarre – Konzentration der Struktur war auch hier das Maß der Dinge.

Neele Hülcker untersuchte in „Sie sind ja ein richtig kleines junges Fräulein“ Aspekte von Kitsch im Gehörten, wurde allerdings von ihrer eigenen Klangauswahl überrumpelt, denn bis eine Gruppe von Zuhörern Kitsch im Klangangebot als solchen ausmacht, gehören viele Faktoren hinzuaddiert; die emotionale und soziologische Konditionierung läßt sich über Elektronische Musik eben noch nicht ganz beherrschen. Doch Elektronische Musik kann den Hörer herrlich entführen, ganz legal und doch in Grenzbereiche und Abgründe hinein: Jakob Gilles „Akoi Vibe“ hätte das Zeug, sich installativ auch in die Clubszene einzumischen und dürfte auch VJs oder Filmemacher anregen, denn hier lief ein außerordentlich gut gemachter Akustikfilm mit überraschenden Überblendungen und Nachhörem im vermeintlich Populären ab, sorgfältig und mit dramaturgischem Gespür wurden die einzelnen Materialien begutachtet und fast zu einem Story-Board geschichtet. Tobias Eduard Schicks „Lost in Viola“ war wiederum eine Studie mit Live-Elektronik, Katharina Vogt verschwand mit der Bratsche fast hinter den riesigen Notenblättern, und bevor das im pp-Bereich suchende Stück sich musikalisch auf eine Form oder Tönen festlegen wollte, war es auch schon wieder vorbei.

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