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„Wir spielen weiter!“

„phil zu zweit“ bereichert das Online-Angebot der Dresdner Philharmonie

Während wir derzeit auf Live-Kulturdarbietungen verzichten müssen, lädt die Dresdner Philharmonie auf ihrer Website und in den Social-Media-Kanälen zu vielfältigen musikalischen Grüßen und Darbietungen ein. Neben dem „Weiter hören“-Angebot produziert das Orchester jetzt neue Kurzkonzerte gemeinsam mit freischaffenden Künstlern aus Dresden.

„Ostern mit der Dresdner Philharmonie“, so stand es in den vergangen Jahren auf den Programmheften im Kulturpalast und neben den Passionsmusiken in der Kreuzkirche gab es an den Osterfeiertagen immer auch ein sinfonisches Programm im Kulturpalast zu erleben. In diesen Tagen ist alles anders und das Live-Erlebnis wird in veränderter Form zum Genuss von zu Hause angeboten. Denn das Orchester hat die Kameralinsen geputzt, die Instrumente gestimmt und einige digitale Angeboten veröffentlicht, die uns die Zeit der physische Abwesenheit der Dresdner Philharmonie bis zum nächsten Aufeinandertreffen im Kulturpalast ein wenig erträglicher machen soll.

„Weiter hören“ heißt es auf der Website des Orchesters und um beim Beispiel des Osterkonzertes zu bleiben, findet man dort das Programmheft zum Nachlesen sowie das komplette Konzertprogramm in ausgewählten, online verfügbaren Aufnahmen. Unter dem Label „phil_international“ senden Musiker, die eigentlich in diesem Monat den Kulturpalast hätten besuchen sollen, Grüße ans Dresdner Publikum, so etwa Tung-Chieh Chuang, Krzystof Urbański oder der Organist Olivier Latry – aber auch der hauseigene Philharmonische Kinderchor grüßt per Videobotschaft. Neben dem Weiterhören mit ausgewählten, im Netz verfügbaren Aufnahmen, läßt sich bei der Dresdner Philharmonie aber nun auch Neues entdecken, denn die Philharmoniker sind, non coram publico und mit Abstand, versteht sich, schon wieder musikalisch aktiv: Unter dem Titel „phil zu zweit“ reiht sich das Orchester in die Initiative #supportyourlocalartist in Dresden ein, die freischaffende Künstler unterstützt.

Zweimal wöchentlich (in der Regel mittwochs und freitags nachmittags) werden auf den Social-Media-Kanälen der Philharmonie und der Website kleine Konzerte aus dem Foyer des Kulturpalastes veröffentlicht, in denen je ein Musiker des Orchesters und ein freischaffender Dresdner Künstler gemeinsam konzertieren. Philharmonie-Intendantin Frauke Roth teilte zu dem neuen Projekt mit: „Viele freischaffende Künstler und ihre Familien sind zur Zeit in einer weit schwierigeren Situation als unsere festangestellten Musiker. Wir nutzen deshalb jede Möglichkeit, sie ideell und materiell zu unterstützen und möchten zeigen, dass eine musikalische Vielfalt immer von Musikern geschaffen wird, die in großen Orchestern spielen, aber eben auch von den freiberuflichen Künstlern, die unsere musikalischen Partner sind. Für mich ist phil zu zweit ein Podium für kleine Konzerte und gelebte Solidarität und natürlich gleichzeitig ein Zeichen an unser Publikum: Wir spielen weiter!“

Katja Erfurth und Daniel Thiele (Screenshot youtube)

Den Auftakt machte Tubist Jörg Wachsmuth gemeinsam mit Masumi Sakagami am Klavier, und ein Bach-Programm mit Daniel Thiele (Cello) und Katja Erfurth (Tanz) ist nun ebenfalls online. Wer die Philharmonie-Seite weiter durchstöbert, findet außerdem „phil@home“ mit Grüßen der Orchestermusiker von zu Hause, und ganz nebenbei lernt man bei diesen musikalischen Beiträgen die sonst geheimen philharmonischen Bücherwände kennen oder bekommt Anregungen für schallschluckende Vorhänge. Dazu spielen die Konzertmeister Heike Janicke und Wolfgang Hentrich Bach und Flötistin Léa Villeneuve setzt sich gleich ins Fenster: draußen soll die Musik spielen!

Und wer das ganze Orchester online hören will, darf sogar einer Probe beiwohnen: digital spielte die Dresdner Philharmonie einen Ausschnitt aus Carl Maria von Webers „Euryanthe“-Ouvertüre ein, unterhaltsam von Björn Kadenbach in Szene gesetzt. Dass ausgerechnet Chefdirigent Marek Janowski bei diesem Termin fehlt, bestätigt das etwas wehmütige Fazit der Musiker nach der gelungenen Probe: Live ist es doch am schönsten.

 

Die nächsten Videos bei #philZuZweit:
Kathrin Bäz (Flöte) und Sarah Christ (Harfe)
Dalia Richter (Violine) und Hans-Ludwig Raatz (Cello)
Robert-Christian Schuster (Fagott) und Margret Baumgartl (Violine) sowie
Theresia Hänzsche und Annekatrin Rammelt (Violinen)

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Veröffentlicht in Dresden Features Rezensionen

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